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Raspberry Pi als Musik-Server mit Mopidy

UPDATE: Leider funktioniert Spotify derzeit nicht mit Mopidy. Eine Lösung konnte ich derzeit leider nicht finden. Mopidy bietet mit IRIS zwar eine Alternative für die Anbindung des Spotify-Accounts. Tatsächlich werden die Playlists leider nicht abgespielt. Sobald sich hier etwas tut, werde ich dieses Tutorial aktualisieren.

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Auf Reddit bin ich auf ein tolles Projekt gestoßen und das möchte ich gern mit Euch teilen. Es geht um die Installation und Einrichtung eines einfachen, aber schicken auf Python basierten Musik-Servers Mopidy auf einem Raspberry Pi. Das Ganze kann man dann auch sehr gut mit Spotify verbinden und bequem über eine schicke Web-Oberfläche steuern.  

Im Folgenden wird die englische Anleitung auf Deutsch wiedergegeben. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Einrichten Eures Musik-Servers. Wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen hierzu habt, hinterlasst gerne einen Kommentar. Ich freue mich darauf!  

1. Einführung

Als Basis wurde bei diesem Projekt das aktuelle Raspbian System installiert. Für die Realisierung des Vorhabens wird folgende Software verwendet: mopidy, mit mopidy-spotify, mopidy-spotify-tunigo und mopidy-mopify.

Worum handelt es sich bei all den Programmen? Mopidy ist ein mpd-Server, was ganz einfach für music player daemon steht (Musikplayer Dienst). Auf deren Website steht: Mopidy ist ein umfangreich ausgestatteter Musik-Server, geschrieben in Python.

Und das war es auch schon, nicht mehr und nicht weniger. Ohne weitere Vorkehrungen kann mopidy Musik von der Festplatte wiedergeben.

Mopidy-spotify verbindet mopidy mit Spotify. Dies ermöglicht, alles denkbare von Spotify wiederzugeben bzw. abzuspielen. Man kann seine Playlists managen oder seine Lieblings-Interpreten, -Lieder, -Albums abspielen, oder auch danach suchen.

Mopidy-spotify-tunigo ermöglicht es wiederum, das Browse-Feature von Spotify zu nutzen. Damit erkundet man Genres, vorgestellte (featured) Playlisten, oder neue Veröffentlichungen.

Mopidy-mopify ist ein Web-Frontend zur Benutzung von mopidy im Stil von Spotify. Dadurch kann ich mopidy mit einem Browser von jedem Gerät in meinem Heimnetz bedienen und kontrollieren.

Es gibt jede Menge anderer Web-Frontends im Netz, hier kann man sich informieren.

Es ist auch möglich, sich via CLI-client zu verbinden. Ich benutze oft ncmpcpp, ein oft genutzter Musik-Player für das terminal. Ncmpcpp steht für ncurses music player geschrieben in C++. Da wäre auch noch ncmpc, der aber nicht ganz so viele Features bietet.

2. Los geht’s

Was ist nun zu tun, um all das zum Laufen zu bringen? Überraschenderweise recht wenig. Ich habe alles zwei mal installiert, da ich beim ersten Versuch scheiterte – beim zweiten Versuch konnte ich innerhalb einer Stunde alles installieren, inklusive des Betriebssystems. Im Folgenden setze ich voraus, dass Raspian bereits installiert und funktionsfähig ist.

Nachfolgend die Schritte zur Installation von Mopidy:

# Hinzufügen des gpg-Schlüssels des Archivs

wget -q -O – https://apt.mopidy.com/mopidy.gpg | sudo apt-key add –

# Das Repository zu den Paketquellen hinzufügen

sudo wget -q -O /etc/apt/sources.list.d/mopidy.list https://apt.mopidy.com/jessie.list

# Aktualisieren der Paketquellen

sudo apt-get update

# mopidy installieren

sudo apt-get install mopidy

Anschließend sind einige Einstellungen in /etc/mopidy/mopidy.conf vorzunehmen. Nach der Installation sollte diese Konfigurationsdatei bereits vorhanden sein. Folgendes ist in der Sektion [http] dieser Datei zu ändern bzw. hinzuzufügen:

[http]
enabled = true
hostname = 0.0.0.0
port = 6680

Dies weist mopidy an, die http-Erweiterung zu aktivieren. 0.0.0.0 erlaubt mopidy, Verbindungen von jeder IP-Adresse bzw. jedem Rechner anzunehmen, Port ist selbsterklärend. Jetzt benötigen wir noch die lokale IP-Adresse des Raspberry Pi. Um diese zu erfahren, geben wir einfach: ifconfig im Terminal des Raspberry Pi ein. Die Ausgabe des Befehls sollte etwa so aussehen:

Die IP-Adresse ist auf Zeile zwei, hinter inet abzulesen. Bei Verbindung über WLAN wäre
die gesuchte Adresse in Zeile 20 zu finden. Wenn man jetzt mit sudo service mopidy start den Dienst startet, erreicht man das Web-Frontend via Eingabe in der Browser-Adresszeile:

http://192.168.2.115:6680

Ich werde im weiteren diese Adresse verwenden. Tauschen Sie sie in der Praxis einfach
mit Ihrer IP-Adresse aus.

Sie sollten bereits diese Seite sehen können:

Mopidy Web Oberfläche

Als nächstes wollen wir mopidy-spotify installieren:

sudo apt-get install mopidy-spotify

Wir müssen nun wieder unsere mopidy-Konfigurationsdatei /etc/mopidy/mopidy.conf anpassen. Folgende Zeilen werden am Ende der Datei eingefügt:

[spotify]
enabled = true
username =
password =
client_id =
client_secret =

Die client_id und client_secret erfahren Sie hier. Klicken Sie auf Login mit Spotify (login with spotify) und nach erfolgtem Login erscheinen die gewünschten Daten im Textfeld. Wollen Sie noch weiteres konfigurieren, wie z.B. die Anzahl der Suchergebnisse, schauen Sie bitte im readme von spotify-mopidy nach.

Jetzt wollen wir spotify-tunigo installieren:

sudo apt-get install mopidy-spotify-tunigo

Die Konfiguration ist wieder in /etc/mopidy/mopidy.conf vorzunehmen und relativ einfach:

[spotify_tunigo]
enabled = true

Nun benötigen wir nur noch mopify:

Dazu brauchen wir den python package manager pip, der glücklicherweise in raspian bereits vorinstalliert ist.

sudo pip install Mopidy-Mopify

Sollte pip nicht vorinstalliert sein, kann es auf einem Ubuntu (bzw. debian) ähnlichen System sudo apt-get install python-pip installiert werden.

Abermals folgt die Konfiguration in der Konfigurationsdatei /etc/mopidy/mopidy.conf:

[mopify]
enabled = true
debug = false

Nun sollte alles korrekt konfiguriert sein. Starten Sie mopidy mittels:

sudo service mopidy restart

neu und rufen Sie im Browser http://192.168.2.115:6680/mopidy auf.

Wir sehen, dass mopify korrekt eingerichtet ist. Klicken Sie darauf:

Navigieren Sie zu services (Dienste) und aktivieren Sie den sync durch einfaches
Anklicken. Wenn Sie den Mauszeiger darüber (verweilen) schweben lassen, können Sie über Einstellungen auch die Synchronisation Ihrer Spotify-Daten aktivieren. Danach aktivieren Sie den spotify-Dienst, möglicherweise müssen Sie sich dann noch einmal einloggen.

Und das war es auch schon. Wenn Sie nun via Browser zu

http://192.168.2.115:6680/mopify wechseln, sollte sie dies hier erwarten:

Wenn Sie den Willkommens-Bildschirm zum Laden von Playlisten nicht sehen und in der linken unteren Ecke angezeigt wird, daß spotify nicht verbunden ist, sollte es bei korrekter Konfiguration der sync-Einstellungen genügen, die Seite neu zu laden.

Wollen Sie sich mittels ncmpcpp zum Raspberry Pi verbinden, geht das so:

ncmpcpp –host 192.168.2.115 –port 6680

Alternativ können Sie ncmpcpp entsprechend konfigurieren.

Um den Klang zu testen, verbinden Sie Lautsprecher oder Kopfhörer mit dem 3.5mm  Audioausgang (Klinke). Setzen Sie folgendes Kommando ab:

aplay /usr/share/alsa/speaker-test/sample_map.csv

Wenn Sie etwas hören, ist alles gut, andernfalls versuchen Sie eine Neu-Konfiguration mittels:

sudo raspi-config

Gehen Sie zu Erweiterte Einstellungen (advanced options), audio und erzwingen (force) Sie die Ausgabe mittels Kopfhörer-Ausgang (headphone jack). 

Bei Erfolg können Sie nun einfach über mopify Sound abspielen. 🙂

Ich hoffe, Sie können dieses kleine Projekt ebenfalls so einfach umsetzen. Schreibt mir Eure Erfahrungen oder Anmerkungen!

Euer Denis

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Grundabsicherung des Raspberry Pi

Raspberry Pi gegen Angriffe schützen

Liebe Raspberry Pi Freunde. In diesem How-To möchte ich mit Ihnen teilen, was ich in Bezug auf die Absicherung meines Raspberry Pi 2 unternommen habe. Bis vor Kurzem waren mir zwar die Risiken eines lasch abgesicherten Raspis ungefähr bekannt (zumindestens dachte ich es), unternommen habe ich nur teilweise etwas. Bis mir neulich etwas von den Bedrohungen auch zugestossen war. Ich hatte meinen Pi beim Experimentieren einfach mit dem Standard-Benutzernamen, -Password und -Port (22) über SSH online gestellt. Was habe ich mich dann gewundert, als ich mich nicht mehr einloggen konnte und ich im Syslog ewig lange Einträge von allen möglichen SSH-Zugriffen sah. Es sah nach einem Brute-Force-Angriff aus. Also mache ich das seitdem immer richtig. Und dies möchte ich mit teilen.

Hierfür schildere ich unten ein paar Empfehlungen von Philipp Schweizer (raspberry.tips). Übrigens sind seine Tutorials und andere Beiträge wärmstens zu empfehlen.

Welche Bedrohungen gibt es denn beim ungeschützten Raspberry Pi?

Philipp schreibt hier von folgenden Szenarien:

  • Der Raspberry Pi wird als Spam-Schleuder missbraucht
  • Der Raspberry Pi wird als Maleware-Schleuder (Viren & Trojaner) missbraucht
  • Der Raspberry Pi wird als Sprungbrett für weitere illegale Aktionen missbraucht (Identitätsdiebstahl via Proxy)
  • Es könnten illegale Inhalte über euer System bzw. eure Internetleitung verbreitet werden

Solche Themen wie Kreditkarten-Betrug, Online-Banking-Betrug oder Phishing sowie das ausspähen von Zugangs- oder Identitätsdaten sind, da der Raspberry Pi meist nicht als PC-Arbeitsplatz oder Internet-Rechner verwendet wird, eher unwahrscheinlich.

Ich glaube, die aufgezählten Punkte geben genug Anlass dafür, den Raspberry Pi besser abzusichern. Also sichern wir ihn mal ab.

Dabei wird davon ausgegangen, dass der abzusichernde Raspberry Pi mit dem aktuellen Betriebssystem Raspbian betrieben wird. Nachdem man das Betriebsystem installiert hat, sollte man noch vor dem ersten Internetkontakt das Benutzerpasswort des Benutzers „pi“ ändern. (Achten Sie bitte darauf, dass Ihre Tastatur nach der frischen Installation noch auf den deutschen Layout umzustellen ist, sonst wird der GB-Layout verwendet).

Für das Ändern des Passworts für pi öffnen Sie den LXTerminal und geben Sie den folgenden Befehl ein:

passwd

Ändern Sie nun das Passwort in ein sicheres Passwort, das mindestens aus 8 Zeichen bestehen sollte. Achten Sie darauf, auch Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und/oder Sonderzeichen zu verwenden. Alternativ lässt sich das Passwort auch in der grafischen RasPi Konfiguration über „sudo raspi-config“ (ebenfalls im Terminal einzugeben) ändern. Nun darf der Raspberry Pi ins Internet.

Raspbian aktualisieren und automatisch aktuell halten

Direkt nach der Änderung des Standard-Passworts sollte man dafür sorgen, dass das System mit aktuellen Patches und Updates versorgt wird, um nicht unnötig evtl. vorhandene bereits bekannte Sicherheitslücken mit sich herumzuschleppen. Als erstes wird die Paket-Liste via update aktualisiert und anschließend die aktuellen Versionen via upgrade installiert. Zum Schluss wird noch die Firmware und der Kernel via rpi-update erneuert. Der Parameter dist-upgrade kümmert sich im Gegensatz zum einfachen upgrade auch um Abhängigkeiten und neue Pakete.

Also geben Sie nacheinander die folgenden Befehle im Terminal ein:

sudo apt-get update
sudo apt-get dist-upgrade
sudo rpi-update

Wer regelmäßig automatisch Aktualisierungen installieren möchte, kann dies via Cron-Job machen. Wer wichtige Dienste und Daten auf seinem RasPi hat, sollte regelmäßig eine Datensicherung erstellen! Hierzu wird die Verwendung des Tools unattended-upgrades empfohlen, um automatisch Sicherheitsupdates zu installieren.

Für die Installation der Lösung, geben Sie im Terminal folgende Befehle ein:

sudo apt-get install unattended-upgrades update-notifier-common

Um die Standardkonfiguration unter /etc/apt/apt.conf.d/20auto-upgrades zu erstellen führen wir die Konfiguration aus, bestätigen Sie die Frage mit YES und klicken Sie im darauf folgenden Fenster auf OK

sudo dpkg-reconfigure -plow unattended-upgrades

In der Datei /etc/apt/apt.conf.d/10periodic wird festgelegt, dass täglich auf Updates geprüft, diese heruntergeladen und installiert werden sollen. Alle 7 Tage werden nicht mehr benötigte Pakete entfernt. Für das Editieren der Datei wird nano verwendet.

sudo nano /etc/apt/apt.conf.d/10periodic

Der Inhalt muss wie folgt festgelegt werden.

APT::Periodic::Update-Package-Lists „1“;
APT::Periodic::Download-Upgradeable-Packages „1“;
APT::Periodic::AutocleanInterval „7“;
APT::Periodic::Unattended-Upgrade „1“;

Speichern Sie mit STRG+X, Y und Enter.

In der Datei /etc/apt/apt.conf.d/50unattended-upgrades könen noch weitere Einstellungen zum automatischen Update konfiguriert werden, zum Beispiel die Steuerung von Neustarts oder Ausnahmen für Pakete die nicht automatisch aktualisiert werden sollen.

Neuen Benutzer anlegen und pi entfernen

Da einem potenziellen Angreifer bestens bekannt ist, das es im Raspbian Betriebssystem immer einen Benutzer mit dem Namen pi gibt, hat dieser schon eine wichtige Information um ein System unter seine Kontrolle bringen zu können. Das kann ebenfalls verhindert werden und zwar durch die Erstellung eines neuen Benutzers und mittels Deaktivieren des Standard-Benutzers pi.

Als erstes wird der neue Benutzer erstellt, in diesem Beispiel heißt der Benutzer braspi. Dieser wird direkt zur „sudo“ Gruppe hinzugefügt um später Prozesse auch als root ausführen zu können.

sudo useradd -m braspi -G sudo

Setzen Sie nun noch ein sicheres Passwort für den neuen Benutzer:

sudo passwd braspi

Der Benutzer braspi hat jetzt die selben Rechte wie der Benutzer pi – der Standard-Benutzer darf also deaktiviert werden. Stellen Sie sicher, dass die Option „Autologin“ deaktiviert ist, sonst kann der Benutzer pi nicht gelöscht werden, da er ständig automatisch angemeldet wird.

Nach dem Neustart melden Sie sich bitte unter dem neuen Benutzernamen an und führen Sie dann den folgenden Befehl zum Löschen von pi und dessen Home aus:

sudo deluser -remove-home pi

SSH Zugang absichern

In der aktuellen Raspbian-Version (Raspbian Stretch) ist der SSH-Server standardmäßig deaktiviert. Das bringt bereits etwas Sicherheit in die Verwendung des kleinen Computers. Wer jedoch per SSH auf den Raspberry Pi zugreifen möchte, kommt um die Absicherung dieses Werkzeugs nicht umher.

Aktivieren Sie zuerst die SSH-Schnittstelle:

sudo raspi-config

Wählen Sie

5 Interfacing Options -> P2 SSH -> Beantworten Sie die Frage im darauffolgenden Fenster mit JA und bestätign Sie anschließend die Einstellung im nächsten Fenster mit OK

Anschließend geht es an die Konfiguration der Schnittstelle, ebenfalls mittels nano:

sudo nano /etc/ssh/sshd_config

Als erstes wird die Anmeldung des Benutzers root verhindert. Ändern Sie hierzu den folgenden Eintrag wir folgt:

PermitRootLogin no

Wenn nötig kommentieren Sie diese Zeile aus. Dafür wird vor dem Eintrag ‚#‘ entfernt.

Sehr wichtig ist ebenfalls das Ändern des Standard-Zugriffports. Standardmäßig erfolgt der SSH-Zugriff über den TCP-Port 22. Das ist aber auch jedem bekannt. Also sollte dieser geändert werden. Vergeben Sie hier einfach eine Port-Nummer, die Sie sich leicht merken können, z.B. Ihre Postleitzahl oder einen Teil Ihrer Telefonnummer. Im darauf folgenden Beispiel wurde eine der Postleitzahlen von Frankfurt genommen.

Ändern Sie die Zeile ‚Port 22‘ in

Port 60488

Speichern Sie die Konfiguration mit STRG+X, Y und Enter.

Zusätzlich kann man mit dem Paket fail2ban automatisch IP-Adressen sperren, wenn sie eine voreingestellte Anzahl von erfolglosen Anmeldeversuchen erreicht haben. Damit wird das System noch gegen Brute Force Angriffe geschützt.

sudo apt-get install fail2ban

Im Standard werden nun IP-Adressen nach 6 fehlerhaften Anmeldungen für 10 Minuten gesperrt. Falls Sie diese Werte ändern möchten, können Sie das in der Konfigurationsdatei /etc/fail2ban/jail.conf tun.

Die oben dargelegten Schritte schützen Ihr System zumindestens am Anfang gut ab. Sie bieten jedoch keineswegs allumfängliche Sicherheit, die es sowieso nicht gibt.

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Einrichtung des Touchscreens mit Transparent-Case

In diesem Beitrag geht es um die Einrichtung und Konfiguration des Touchscreens, der dem Set Transparentes Acryl-Gehäuse mit Touchscreen beiliegt. Um den Touchscreen (Anzeige und Touch-Funktion) nutzen zu können, muss man vorher den richtigen Treiber installieren und eine Kalibrierung des Touchscreens durchführen. Um diese zwei Punkte geht es weiter unten.

BITTE BEACHTEN SIE: Die Installation und die Einrichtung des Touchscreens geschieht auf eigene Gefahr. Es wird empfohlen einen Systemabbild Ihres System einzurichten, bevor Sie fortfahren. Oder verwenden Sie hierfür ein Testsystem auf einer separaten microSD-Karte.

ACHTUNG: Die Einrichtung des Touchscreen-Treibers mit NOOBS und Berryboot funktioniert derzeit nicht! Wenn Sie es trotzdem versuchen, kann Ihr System unbrauchbar werden.

ALLE IM FOLGENDEN BESCHRIEBENEN SCHRITTE WERDEN IM TERMINAL AUSGEFÜHRT. FÜR DIE ERFOLGREICHE INSTALLATION WIRD DIE NETZWERKVERBINDUNG BENÖTIGT.

1. Die Installation des Treibers

a) Bitte laden Sie den aktuellen Treiber für den Touchscreen herunter:

wget http://en.kedei.net/raspberry/v6_1/LCD_show_v6_1_3.tar.gz

Entpacken Sie nun den heruntergeladenen Archiv: http://en.kedei.net/raspberry/v6_1/LCD_show_v6_1_3.tar.gz

tar -xvf LCD_show_v6_1_3.tar.gz

Wechseln Sie anschließend in das entpackte Verzeichnis:

cd LCD_show_v6_1_3

Führen Sie einen Update durch:

sudo apt-get update

Nun wird der Treiber installiert und ausgeführt:

sudo ./LCD35_v

c) Das System startet nach ein paar Sekunden selbst neu und danach sollte der Touchscreen funktionieren.

Hier ein kurzes Demo-Video, in dem die Funktion des Displays gezeigt wird:

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Xstroke Gestenerkennung auf einem Pi mit Touchscreen

Heute möchte ich gern diese Anleitung zur Installation von Xstroke mit Euch teilen. Mit Xstroke können Sie ohne Tastatur mittels Touchscreen in den Anwendungen auf Raspberry Pi schreiben. Man kann Befehle im Terminal ausführen oder Texte verfassen. Wobei das letzte ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen kann ;). Diese tolle Anleitung habe ich übrigens bei Mark Williams (Ozzmaker) gefunden.

Die Anleitung habe ich auf allen bei braspi erhältlichen Touchscreens ausprobiert und es hat wunderbar geklappt. Bitte beachten Sie, dass bei den kapazitiven Touchscreens mit dem Finger geschrieben wird und auf resistiven mit den mitgelieferten Eingabestiften. Verwenden Sie bitte keine spitzen Gegenstände, diese können den Touchscreen zerkratzen und unbrauchbar machen.

Xstroke installieren

Die Installation von Xstroke ist ganz einfach. Sie brauchen nur ein paar Abhängigkeiten zu installieren, Xstroke herunterladen und kompilieren.

Legen wir los: 

Mit diesem Befehl installieren wir die für das Kompilieren notwendigen Komponenten: 

sudo aptget y install buildessential libxftdev libxpmdev libxtstdev

Jetzt wird das Xstroke Archiv heruntergeladen… 
wget http://mirror.egtvedt.no/avr32linux.org/twiki/pub/Main/XStroke/xstroke-0.6.tar.gz
… und entpackt
tar xfv xstroke-0.6.tar.gz
Dann wechseln wir in das entpackte Verzeichnis:
cd xstroke-0.6/
und lassen das Configure-Befehl laufen:
./configure

Mit dem folgenden Befehl nehmen wir ein paar Anpassungen am Makefile vor, sonst wird das Kompilieren nicht gelingen: 

sed -i ‘/^X_LIBS = / s/$/ -lXrender -lX11 -lXext -ldl/’ Makefile

Anschließend wird der make-Befehl ausgeführt:

make

und die Software installiert:

sudo make install

Wenn die Installation erfolgreich verlief, ist Xcode nun installiert. Sollten Sie Fehler angezeigt bekommen, prüfen Sie bitte, ob alle oben angegebenen Abhängigkeiten installiert wurden. 

Menüverknüpfungen

Nun installieren wir ein paar Menüverknüpfungen, damit das Programm schnell gestartet und gestoppt werden kann. 

Dafür laden wir diese Menüeinträge erstmal von ozzmaker.com herunter:

wget http://www.ozzmaker.com/piscreen/xstrokekill.desktop
wget http://www.ozzmaker.com/piscreen/xstroke.desktop

und kopieren sie in das entsprechende Verzeichnis:

sudo cp xstrokekill.desktop xstroke.desktop /usr/share/applications/

Führen Sie anschließend noch einen Neustart durch:

sudo reboot

Nun haben Sie unter Menu -> Accessories zwei neue Einträge:

Xstroke 
Xstroke Kill

Hier noch die Tabelle mit den Gesten, die Xstroke erkennt:

(Das Bild ist von: lady ada)

Das war’s, nun können Sie mit dem mitgelieferten Eingabestift mittels Gesten im Terminal oder in einem Editor arbeiten. 

Viel Spaß!

P.S. Hier ist ein Demo mit Xstroke auf dem 3,5″ Touchscreen im Acryl-Gehäuse:

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Einrichtung und Kalibrierung des 3,5″ Displays aus dem Set Acryl-Gehäuse mit Touchscreen

In diesem Beitrag geht es um die Einrichtung und Konfiguration des Touchscreens, der dem Set Acryl-Gehäuse mit Touchscreen beiliegt. Um den Touchscreen (Anzeige und Touch-Funktion) nutzen zu können, muss man vorher den richtigen Treiber installieren und eine Kalibrierung des Touchscreens durchführen. Um diese zwei Punkte geht es weiter unten.

BITTE BEACHTEN SIE: Die Installation und die Einrichtung des Touchscreens geschieht auf eigene Gefahr. Es wird empfohlen einen Systemabbild Ihres System einzurichten, bevor Sie fortfahren. Oder verwenden Sie hierfür ein Testsystem auf einer separaten microSD-Karte.

ACHTUNG: Die Einrichtung des Touchscreen-Treibers mit NOOBS und Berryboot funktioniert derzeit nicht! Wenn Sie es trotzdem versuchen, kann Ihr System unbrauchbar werden.

ALLE IM FOLGENDEN BESCHRIEBENEN SCHRITTE WERDEN IM TERMINAL AUSGEFÜHRT

1. Die Installation des Treibers

a) Als erstes schalten Sie bitte den Anzeigemodus Ihres Raspberry Pi auf die Display-Anzeige um: 

sudo raspi-config

Treffen Sie die folgende Auswahl: 

  • Boot Option -> Desktop / CLI -> Desktop Autologin (kann unterschiedlich heißen, je nach Version von Raspbian)

b) Nach dem Reboot, wechseln Sie in das home-Verzeichnis:

cd ~

Bitte laden Sie nun den aktuellen Treiber herunter:

wget http://www.waveshare.com/w/upload/0/00/LCD-show-170703.tar.gz

Falls Sie keine Netwerkverbindung am Raspberry Pi haben, laden Sie sich den unteren Treiber auf einen USB-Speicher und schließen Sie diesen an den Pi. Nun kopieren Sie den tar-Archiv in Ihr home-Verzeichnis

cp …/LCD-show-170703.tar.gz ~

Wechseln Sie in Ihr home-Verzeichnis

cd ~

und entpacken Sie den Archiv: 

tar -xvf LCD-show-*.tar.gz

Wechseln Sie anschließend in das entpackte Verzeichnis:

cd LCD-*

Nun wird der Treiber installiert. Bitte beachten Sie: Für diesen Schritt ist die Netzwerkverbindung zwingend notwendig, denn sonst können die notwendigen Pakete nicht geladen werden.

Machen Sie den Treiber ausführbar:

chmod +x LCD35-show

und führen Sie diesen aus:

./LCD35-show

c) Das System startet nun selbst neu und danach sollte der Touchscreen funktionieren.

2. Die Kalibrierung des Touchscreens

a) Für die Kalibrierung wird das Programm xinput_calibrator verwendet. Bitte installieren Sie das Programm mit diesem Befehl:

sudo apt-get install -y xinput-calibrator

b) Für diesen Schritt brauchen Sie eine Tastatur. Denn die Benutzung des Touchscreens ist auf dieser Etappe noch nicht fehlerfrei möglich. Also, schließen Sie die Tastatur an Ihr Raspberry und rufen Sie das Menü:

Menu -> Preferences -> Calibrate Touchscreen

Anschließend erscheinen auf dem Bildschirm nach einander die gekreuzten Punkte, die Sie der Reihe nach antippen sollten (Bitte verwenden Sie hierfür den mitgelieferten Stift). Die Kalibrierung ist nach dem vierten Punkt abgeschlossen.

Jetzt erscheinen in einem Terminal-Fenster die neuen Kalibrierungs-Angaben. (Bitte merken Sie sich diese, wir brauchen Sie für den nächsten Schritt. Ich habe hiervon einfach ein Foto mit meinem Smartphone gemacht.)

Doing dynamic recalibration: 
Setting new calibration data: 3919, 208, 236, 3913

Diese Angaben werden in die entsprechende Konfigurationsdatei eingetragen. Geben Sie hierfür den Befehl ein:

sudo nano /etc/X11/xorg.conf.d/99-calibration.conf

Es werden nun die alten Kalibrierungs-Angaben angezeigt: 


Section "InputClass"
Identifier	"calibration"
MatchProduct	"ADS7846 Touchscreen"
Option	"Calibration"	"160 3723 3896 181"
Option	"SwapAxes"	"1"
EndSection

Ersetzen Sie nun die alten Angaben durch die neuen, die Sie vorhin angezeigt bekommen haben: 

Section "InputClass"
Identifier	"calibration"
MatchProduct	"ADS7846 Touchscreen"
Option	"Calibration"	"3919 208 236 3913"
Option	"SwapAxes"	"1"
EndSection

Speichern Sie nun Ihre Angaben mit Strg+X und wählen Sie Y zum Speichern der Änderungen.

c) Nach dem Neustart, wird die neue Kalibrierung aktiviert. Führen Sie für den Neustart den folgenden Befehl aus:

sudo reboot

Bemerkung: Sollte der Touchscreen immer noch nicht wie gewünscht funktionieren, führen Sie die Kalibrierung erneut durch.